Die USV Halle Rhinos haben durch einen 75:72 (28:26) Erfolg im ersten Play-off-Endspiel um die Landesmeisterschaft von Sachsen-Anhalt vorgelegt und können mit dem dadurch bedingten 1:0 in der „best-of-three“-Finalserie bereits am kommenden Samstag beim HSC 96 die Meisterschaft perfekt machen. Spieler des Abends war Jörg Soyk, der mit 26 Punkten Topscorer der Partie war.
Rund 200 Zuschauer sorgten am Samstag schon weit vor Spielbeginn für beste Play-off-Atmosphäre in der Uni-Sporthalle am Weinbergweg. Die Fans sahen dabei ein emotional sowie körperlich intensiv geführtes Stadtderby zwischen dem USV und dem HSC 96 um die Landesmeisterschaft von Sachsen-Anhalt, in der beide Seiten um jeden Zentimeter Parkett kämpften. Dadurch entwickelte sich ein zwar spannendes, aber spielerisch nicht immer hochklassiges erstes Endspiel. Beide Mannschaften starteten sehr nervös in die Begegnung und ließen viele Korbmöglichkeiten ungenutzt. Nach fünf Minuten zeigte die Anzeigetafel einen 3:4 Rückstand für die USV Rhinos an. Auch im restlichen ersten Viertel musste sich jeder Korb auf beiden Seiten schwer verdient werden. Nach den ersten 10 Minuten lagen die Rhinos mit 16:12 in Führung. Zu verdanken hatten das die Rhinos Robert Dölle (Foto,r.), der als erster Spieler sein Nervenkostüm ablegte und 9 seiner 14 Punkte im ersten Spielabschnitt markierte.
Im zweiten Viertel das gleiche Bild, Feldkörbe waren Mangelware. Beide Mannschaften waren mit schöner Regelmäßigkeit an der Freiwurflinie zu finden. Doch die Spieler beider Teams hatten alles andere als ein ruhiges Händchen von der Freiwurflinie. Im zweiten Spielabschnitt traf der HSC 96 nur 4 seiner 12 Versuche von der Linie, die Rhinos machen es mit 4 von 10 Treffern nicht viel besser. Das Viertel ging letztendlich mit 14:12 an die Gäste. Zur Halbzeitpause stand es somit 28:26 für das Team von Rhino-Coach Alexander Brumme.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Rhinos wie ausgewechselt. Vor allem im Angriff schalteten die Studenten jetzt zwei Gänge nach oben. Besonders Power-Forward Jörg Soyk war im dritten Viertel nicht zuhalten. Soyk schenkte den Gästen allein in diesem Abschnitt 16 Punkte ein, darunter vier erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe, und sorgte dafür, dass sein Team zwischenzeitlich bis auf 57:44 enteilte. In den letzten 10 Sekunden des dritten Spielabschnittes kassierten die Rhinos noch zwei unnötige Körbe und somit ging es mit einem Spielstand von 57:48 in das letzte Viertel.
Der letzte Spielabschnitt war dann nichts mehr für schwache Nerven. Der HSC 96 holte, angeführt durch das Trio Fehse, Kairies und Seifert, Punkt um Punkt wieder auf. Die Stimmung auf und neben dem Feld steigerte sich dadurch von Minute zu Minute. In der 34. Minute glich dann Cornell Kairies durch ein 3-Punkte-Spiel zum 61:61 aus. Danach blieb die Partie bis zum Ende spannend. Zwar konnte sich der USV dank zweier schön herausgespielter Treffer von Florian Heinrich wieder auf 68:63 absetzen, doch der HSC blieb dran und verkürzte postwendend zum 68:67 (38.).
Eine Minute vor Schluss war es dann wieder Florian Heinrich, der den Rhinos mit seinem Korb zum 74:70 einen kleinen Vorteil verschaffte. Doch der HSC 96 verkürzte durch 2 Freiwurftreffer wieder auf 74:72. 20 Sekunden vor Schluss schickte der HSC die Rhinos jetzt an die Freiwurflinie. Die Studenten vergaben die Chance, das Spiel an der Freiwurflinie für sich zu entscheiden und trafen nur einen von vier Versuchen. Somit hatte der HSC 96 beim Stand von 75:72 für den USV Halle den letzten Angriff des Spiels auf seiner Seite. Der Ball wanderte zwei Sekunden vor Schluss in die Hände von Raiko Seifert, welcher halbwegs frei an der Dreierlinie stand und die Chance zum Ausgleich hatte. Doch USV-Aufbauspieler Hannes Fromm konnte mit einem erfolgreichen Block den Wurf verhindern und verhalf somit seiner Mannschaft zu diesem enorm wichtigen ersten Sieg in dieser Finalserie.
Das zweite Spiel der Serie findet nächsten Samstag beim HSC 96 in der Burgstraße statt.